Betriebsnachfolge praktisch regeln

„Wie tickt die Jugend? – Generation Z“ war das Thema eines Vortrags, zu dem der Unternehmens- und Wirtschaftsverband e. V. und die Kreishandwerkerschaft Steinfurt Warendorf Betriebsinhaber und Ausbilder aus dem Handwerk und der regionalen Wirtschaft eingeladen hat.
Rüdiger Maas, Psychologe/Generationsforscher und Leiter des Instituts für Generationen und Zukunftsforschung Augsburg, ging in seinem gut zweistündigen Vortrag auf die Verhaltensweisen der jungen Leute von heute ein. Er gab den anwesenden Zuhörern Tipps, wie man mit ihnen umgehen sollte. die Generation Z ist die bisher geburtenschwächste Generation und wird so „als die kleinste Kohorte in der Geschichte“ bezeichnet.
Die „Babyboomer“, die derzeitigen Entscheider, gehen in absehbarer Zeit in Rente und genau diese Tatsache wirke sich auf das Bewusstsein und Verhalten der heutigen Absolventen, Studierenden und Berufsanfänger. Laut Rüdiger Maas fehlt der jungen Generation die Fantasie für ein Leben ohne Internet. Die Jugendlichen seien auf große Auswahl und gutes Aussehen konditioniert. Von kleinauf wurde das Leben der heutigen Jugend in Bildern via Smartphone festgehalten. Die Generation Z sei teilweise übersättigt und überbehütet.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass sich die Eltern-Kind-Beziehung sehr stark gewandelt hat. Die Jugendlichen entwickeln keine Gegenkultur und grenzen sich weniger ab. Früher dagegen identifizierte man sich mit der Musik, so gab es verschiedene Musikrichtungen oder aber man identifizierte sich über einen bestimmten Modestil. Die Jugendlichen hören die gleiche Musik und sähen die gleichen Filme wie die eigenen Eltern. Laut Maas sind die Familienangehörigen die größten Fans der jungen Mensen.
Der Beruf stehe für die Jugendlichen nicht mehr im Mittelpunkt des Lebens., vielmehr die Familie. Daher ist es für junge Menschen oft nicht nachvollziehbar, in unternehmerische Entscheidungsprozesse nicht mit einbezogen zu werden. „Wer junge Menschen für das Unternehmen gewinnen möchte, muss immer die Eltern mitdenken“, betonte Maas. Bei ihrer Berufswahl und die Entscheidung für ein Unternehmen, achten die Jugendlichen auf ein angenehmes Betriebsklima. Gleichzeitig wünschen sie sich klare Strukturen und möchten wenig Verantwortung übernehmen. Laut Maas wollen die Jugendlichen die Option haben, Verantwortung übertragen zu bekommen, diese aber nicht übernehmen.
Die „Generation Z“ sei geprägt von vielen Optionen, dem starken Rückenwind der Eltern und einem großen Selbstbewusstsein, so die Abschlussworte von Rüdiger Maas.

Frank Tischner (KH-Hauptgeschäftsführer und UWW-Vorsitzender) mit Rüdiger Maas, Generationsforscher

Rüdiger Maas, Generationsforscher

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