Seit einem Jahr befinden sich Menschen und Wirtschaft in Deutschland mehr oder weniger im Lockdown. Die Runden von Bundeskanzlerin und den Länderchefs und deren Beschlüsse werden immer mit Spannung verfolgt, die Landes-Coronaschutzverordnung sofort publiziert und diskutiert. Die Schwierigkeit aber, die Maßnahmen vor Ort umzusetzen, die Pandemie einzudämmen und die Krankenhäuser vor einer Überbelastung zu bewahren, wird nur selten thematisiert. Für den Unternehmens- und Wirtschaftsverband Westfalen e. V. (UWW) war dies jedoch bei der jüngsten Online-Veranstaltung für seine Mitglieder, die überwiegend aus den Kreisen Steinfurt und Warendorf stammen, ein Thema, das auf breites Interesse stieß. Der Landrat des Kreises Steinfurt Dr. Martin Sommer und der Leiter der Stabsstelle Corona Dr. Karlheinz Fuchs berichteten den teilnehmenden Unternehmer:innen beispielhaft am Kreis Steinfurt über die Arbeit der Corona-Krisenstäbe in den Landkreisen.

Angesichts der wieder steigenden Inzidenzwerte seien für die Kreise und deren Gesundheitsämter neben der Einhaltung der Infektionsschutzbestimmungen vor allem die Bereiche Testen und Impfen vordringlich, so der Landrat und appellierte auch an die Vertreter der Wirtschaft, die Teststrategie von Bund und Land NRW zur schnelleren Aufdeckung und Vermeidung von Infektionsketten durch regelmäßige Schnell- oder Selbsttestungen bei den Beschäftigten zu ergänzen und damit zu unterstützen. Wie wichtig die Mitwirkung der Wirtschaft ist, zeigt sich auch beim Einsatz der Kontaktnachverfolgungs-App „luca“, die im Kreis Warendorf als NRW-Modellregion bereits erfolgreich eingesetzt wird und auch in Kürze im Kreis Steinfurt Anwendung finden soll.

Wichtig, da waren sich alle Teilnehmer:innen der Online-Veranstaltung einig, ist die schnelle und umfassende Verbesserung der Impfangebote. Der Leitende Kreismedizinaldirektor Dr. Fuchs wies darauf hin, dass die Kreise schnell die notwendigen Impfzentren geschaffen haben, es jedoch immer noch an ausreichenden Dosen der Impfseren fehle. Er bezeichnete in diesem Zusammenhang den Impfstoff AstraZeneca als „sehr sicher und gut“. Landrat Dr. Sommer stellte angesichts der Diskussion um die Verschwendung nicht genutzter Impfstoffe klar: „In unserem Impfzentrum wurde bis auf zwei Dosen alles verimpft und zwar an diejenigen, für die der Impfstoff auch bestimmt war.“

„Für die Wirtschaft ist es wichtig, eine Perspektive zu haben, wie und wann es nach Corona weitergeht. Dafür müssen wir schnell eine hohe Impfquote erreichen“, fasste UWW-Vorstandsvorsitzender Frank Tischner zusammen. Er stimmte mit den beiden Gesprächspartnern vom Kreis und deren Aussage „Ziel muss es sein, ohne das Virus zu leben.“ überein und ergänzte diese mit dem Wunsch und der Forderung „… und das so schnell wie möglich.“

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